Der neue Wappenbaum in Wulfen ist mehr als ein Symbol – er soll ein Ort der Begegnung und Erholung für die Dorfgemeinschaft werden.
Eine Gruppe älterer Herren spielt Backgammon. Zwei zetern, der dritte dreht sich in Ruhe eine Zigarette. In der Ferne fliegt ein Fußball, während Kinder fröhlich dem Spiel nachjagen. Überall Grüppchen, die zusammensitzen und den kleinen, aber bedeutenden Dingen des Lebens ihren Platz einräumen. Eine Utopie, die man aus südlichen Kleinstädten kennt, wenn Siesta herrscht. Wulfen wünscht sich keine Siesta, aber einen Ort, an dem diese Utopie gelebt werden kann. Der Wappenbaum, dessen Neubau vor rund einem Jahr vom Dorstener Wappenbaumverein koordiniert wurde, markiert einen ersten, ganz sichtbaren Schritt in die richtige Richtung. Gemeinsam mit den Vereinen und den Wulfenern wurde er beschafft und aufgestellt.
Tradition richtig leben
Nicht nur das: Sie haben gleich einen ganzen Kosmos dazu gebaut. Informationstafeln, die uns erklären, dass die „Dorfnachbarschaft“ um 1900 aus Hinsken und Humbert zusammenfand, wie die Zeche Wulfen das Bild prägte und sich das Dorf letztendlich den Ruß abwusch. Hier wird Tradition gelebt: Zurückschauen, gleichzeitig nach vorn denken. Hier könnte man mit Nachbarn ins Gespräch kommen, alte Geschichten austauschen, in die Vergangenheit eintauchen und in der Zukunft ankommen. Es wird noch ein bisschen dauern, bis der Platz wirklich der Treffpunkt der Zugewandtheit wird. Aber wenn der Wappenbaum eines zeigt, dann ist es das: Es kann was Großes werden, wenn man den Ort nicht nur als Fläche, sondern als kleines Stück Heimat sieht.
Kleiner Ring 18a
46286 Dorsten