Aus der Zeche Fürst Leopold ist ein lebendiges Viertel entstanden: Seit 2013 entwickelt sich das Areal mit Kultur, Gastronomie und Gewerbe stetig weiter – das CreativQuartier als Impulsgeber, der Bergbau als gemeinsamer Nenner.
Wo früher Kumpel ein und ausfuhren, suchen Besucher heute den besonderen Kick – beim Dinner in der alten Lohnhalle, Kaffee im Trafogebäude oder Konzert im Vinylcafé „Schwarzes Gold“. Wer’s spannend mag, testet in der Mining Adventure World seine Cleverness. Andere feiern in der Galerie der Traumfänger oder heiraten in der Maschinenhalle, genießen Kunst und Kultur zwischen Kauenkörbchen oder sitzen einfach unter den Platanen auf dem Fürst-Leopold-Platz – mit einem Eis vom Eiscafé Riviera und Zeit zum Bleiben.
Auf Fürst Leopold pulsiert das Leben – damals wie heute. Am Nachmittag liegt ein Hauch Ruhe über dem Gelände, begleitet vom Vogelgezwitscher und dem emsigen Treiben in den vielen kleinen Firmen und Praxen.
Doch mit der Dämmerung kommt die Bewegung: Menschen fluten das Areal, Musik vibriert durch die rostigen Relikte der Bergbauzeit, zwischen alten Förderrädern und Transportloren. Es duftet nach gutem Essen, es wird gelacht, getanzt, sich verliebt – das Quartier verwandelt sich in eine Kulisse aus industriellem Charme und urbaner Lebensfreude.
Symbolkraft pur
Fürst Leopold lebt nicht nur von Erinnerungen, sondern schreibt neue Geschichten: Die Maschinenhalle ist längst mehr als ein technisches Denkmal – sie ist ein Ort für große Gefühle. Paare, deren Väter oder Großväter einst hier ein- und ausfuhren, geben sich vor beeindruckender Kulisse das Jawort. Wenn zur Trauung die historischen Fördermaschinen in Bewegung gesetzt werden und das Brautpaar selbst Hand anlegt, wird spürbar, was dieser Ort bedeutet. „Da steckt viel Symbolkraft hinter – vereinte Kraft kann Berge versetzen“, sagt der ehrenamtliche Standesbeamte Rolf Steinwede.
Die Konzepte zur Nutzung der alten Anlage entwickelte ab 2001 die Projektgesellschaft Fürst Leopold. Ende 2008 hat die Unternehmensgruppe von Investor Jürgen Tempelmann ein Drittel des 53 Hektar großen Zechengeländes erworben. Er hatte große Pläne und kulturell, gesellschaftlich und wirtschaftlich große Ambitionen, offenbar eine richtige Einschätzung der Lage und viel Geschick. Das CreativQuartier Fürst Leopold entstand.
Gewerbe, Gastronomie, Kultur. Die Ruhrstadt-Stiftung wurde gegründet, deren Vorstand ebenfalls Jürgen Tempelmann ist. Sie will gefährdete Industriedenkmäler erhalten und einen „Beitrag zur Schaffung zukunftsfähiger kulturlandschaftlicher
und städtischer Strukturen“ leisten. Jürgen Tempelmann ist stolz auf das, was alle Beteiligten mit vereinten Kräften geschaffen haben: „Wo früher Verfall herrschte, ist heute ein attraktiver Ort mit über einer Million Besuchenden jährlich, 70 Mietparteien und rund 700 Arbeitsplätzen entstanden.“
Besonders stolz ist er auf das solidarische Modell, bei dem alle Gewerbemieter zur Finanzierung von Kulturveranstaltungen und Standortwerbung beitragen – ein Gemeinschaftsprinzip, das funktioniert.
Nutzungsvielfalt
Die ersten Ideen zur neuen Nutzung der Zechenanlage kamen ab 2001 von der Projektgesellschaft Fürst Leopold. Ein entscheidender Schritt folgte 2008, als Investor Jürgen Tempelmann mit seiner Unternehmensgruppe rund ein Drittel des 53 Hektar großen Geländes übernahm – mit großem Gestaltungswillen, das kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Potenzial des Areals zu nutzen. Auch die Ruhrstadt Stiftung, deren Vorstand Tempelmann vorsitzt, wurde ins Leben gerufen – mit dem Ziel, gefährdete Industriedenkmäler zu bewahren und neue, zukunftsfähige Strukturen zu schaffen.
Auch um das CreativQuartier herum hat sich in den vergangenen Jahren ein vielfältiger und lebendiger Standort entwickelt. Die Stadt Dorsten errichtete hier das Soziokulturelle Zentrum „Das Leo“. Auch Edeka Honsel – mit seinem größten Markt – sowie ein Fitnessstudio und Fachgeschäfte für Tierbedarf haben hier ihren Platz gefunden. Kulturell herausragend ist das Tisa-Archiv am alten Förderturm, das an das künstlerische Erbe der Ordensfrau Tisa von der Schulenburg erinnert – eng verbunden mit dem Leben der Bergleute. Zudem sind auf dem weitläufigen Areal zahlreiche Unternehmen ansässig. So auch die Humbert Baustoff-Recycling GmbH aus der traditionsreichen Dorstener Humbert-Gruppe, die in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen feiert – und das bewusst auf historischem Boden.
Fürst Leopold lebt! Das alte Zechengelände wird vielfältig genutzt, und die Nachfrage ist ungebrochen. Der Fürst ist stark und hat trotz des hohen Alters nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt.
Zechenstraße 1
46284 Dorsten